Adventkalender 23. Dezember

_{Bild gemalt von M. Eugenia Tarquini-Lanner}

Adelheid Friesinger hat uns diesen tiefgründigen Text von Johannes Lenhart geschickt:

Zum Weihnachtsfest (1953): Gott in Blut und Fleisch

Es wird wohl kaum einen Menschen geben, der sich nicht auf irgendeine Weise von dem bevorstehenden Feste innerlich anrühren lässt. Wer allem andern sich verschließt, bleibt wenigstens empfänglich für die Botschaft des Friedens, die aus heiliger Nacht erklingt.

Für die meisten jedoch ist Weihnachten lediglich ein Fest der Stimmung und bürgerlichen Behaglichkeit.
Man singt nach altem Brauch ein paar Weihnachtslieder, erinnert sich dunkel an die Geschichte, wie ein Märchen so schön, von der Geburt eines Kindes in einem Stall und findet in übrigen Genüge an der warmen Gemütlichkeit, die diese Tage bescheren. Damit ist der Sinn des Geburtsfestes Christi auch schon gründlich und hoffnungslos verfehlt.

Nur derjenige feiert wahrhaft Weihnachten, der getroffen wird von der ungeheuren Wirklichkeit, die sich Entscheidung fordernd vor ihm erhebt: Gott mit uns, Gott in Blut und Fleisch, Anbruch des Reiches Gottes in der Welt. Wenn Gott Mensch wird, um und Menschen göttlicher Natur teilhaft zu machen, dann ist das eine Tatsache von unausdenkbar tiefem Ernst. Niemand kommt an ihr vorbei. Sie wird entweder zur Auferstehung oder zum Gericht.

Keiner kann in innere Entscheidungen anderer eingreifen. Sie sind eines jeden höchstpersönliche Angelegenheit vor Gott. Aber die Bitte darf wohl ausgesprochen werden: Lasst euch nicht Genüge sein an billiger Weihnachtsstimmung und flüchtigem Glanz. Versucht durchzudringen zu dem ewigen Gotteswort, das in dem Christuskinde offenbar wurde und unserem Leben jenen Inhalt und Wert zu geben vermag, der es über den gesteckten zeitlichen Rahmen erhebt und es in Gott für alle Zeiten festigt und zum Heile wendet.

Und hier gibt es ein wunderbares Lied von VREA: "Trag mi Wind" - gesungen beim Jubiläumskonzert 2019 in der Pfarrkirche Abtenau:

https://youtu.be/nvyFNwpAP1o