30 Sep

1. Lesung: Jes 5,1-7; 2. Lesung: Phil 4,6-9; Evangelium: Mt 21,33-42.43.44

Liebe Schwestern und Brüder,

richtig kuschelig und nett ist Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes nicht. Die Vorhaltungen, die er ihnen (in-) direkt macht, sind massiv:  sie handeln aktiv gegen den Willen Gottes, weil sie alle Gesandten Gottes töten und darüber hinaus keine Früchte bringen.
Matthäus erzählt in seinem Evangelium dieses Gleichnis aber nicht aus Schadenfreude über die Ältesten, sondern um auch den Jüngern Jesu zu sagen, dass es an ihnen liegt, wie sie mit dem ihnen anvertrauten "Weinberg Gottes" umgehen sollen.
Das Reich Gottes ist kein Besitz von irgendjemandem auch nicht von uns Christen oder der Kirche. Es ist Eigentum, Herrschaft- und Wirkungsbereich Gottes. Wir sind in diesen Weinberg als Mitarbeiter gerufen. Um die Interessen und den Willen Gottes verwirklichen zu können, braucht es die Offenheit und die Wachsamkeit für die "Zeichen der Zeit", für die Menschen, die Gott schickt. Im Gleichnis sind die Früchte der Pächter nur Tod und Gewalt. Und dennoch der Gutsbesitzer schickt immer und immer wieder seine Knechte und schließlich seinen Sohn. Er müht sich regelrecht um die Achtung der Winzer. Er hat eine überaus große Geduld.

"...So soll man uns betrachten: als Diener Christi und als Verwalter von Geheimnissen Gottes. Von Verwaltern aber verlangt man, dass sie sich als treu erweisen..." (1 Kor 4, 1f.)
Als Christen sind wir also für die Geheimnisse Gottes und somit auch für die Menschen verantwortlich. Statt Tod und Gewalt zu bringen, ist es unsere Berufung, Leben in Fülle, göttliches Leben zu bezeugen und zu verwirklichen. Das sind die Früchte, die zu bringen, wir gerufen sind.

In der zweiten Lesung lädt Paulus zu einer aufrichtigen und guten Lebensführung ein. Die Grundlage dafür bildet die Gottesbeziehung im Gebet: mit IHM in jeder Situation im Gespräch zu sein und zu bleiben.

Und: Das Verworfene wird beim Herrn zum Eckstein. In erster Linie ist natürlich Christus, der gekreuzigte und auferstandene Herr, dieser Eckstein. Aber auch wir fühlen uns oft verloren oder verworfen. Unser scheinbares oder tatsächliches "Unvermögen" kann zum Eckstein werden, wenn wir uns im Herrn und in seinem Weinberg verwurzeln.


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