17 Oct

1. Lesung: Jes 45,1.4-6; 2. Lesung: 1 Thess 1,1-5b; Evangelium: Mt 22,15-21

Liebe Schwestern und Brüder,

"Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich?" (Mt 22,18)

Jesus ist nicht zimperlich, wenn er Menschen und ihre bösen Absichten erkennt und bestätigt somit, was die Fragesteller zuvor bekannt haben: "...Wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst..." (Mt 22,16).

Die Wahrheit des Weges Gottes zeigt sich im heutigen Evangelium. Jesus ist der Weg! Und er lässt sich nicht versuchen und sich schon gar nicht für irgendwelche politischen und militärische Interessen einspannen. Aber die "Versuchung" durch die Pharisäer ist eine größere und durchaus im Zusammenhang mit der Versuchung Jesu in der Wüste durch den Versucher schlechthin zu sehen. "... Wenn du Gottes Sohn bist...", (Mt 4,3.6.) so beginnt jeweils die Rede des Versuchers. Der Wille Gottes und die Gottessohnschaft als Wunderwaffe, wie einfach wäre das! 

Die Versuchung liegt in der Verkleinerung des Reiches Gottes und in der Sendung Jesu: Er soll doch seine Göttlichkeit endlich mal herzeigen und beweisen! Aber Jesu Sendung erschöpft sich nicht in politischen, strategischen Zielen, um seine irdische Macht zu festigen. Seine Sendung und sein Weg sind die Offenbarung der Wahrheit Gottes, des Reiches Gottes- einer ganz neuen Weltordnung, die alles Irdische übersteigt, weil Gott der Ewige ist.

Das Reich Gottes ist Herrschaft der Liebe und des Dienens. Die Wahrheit Gottes ist keine gewalttätige, die im schlechtesten Fall eingenommen und vereinnahmt werden kann. Und dafür wirkt und lebt Jesus. Und somit kann er sagen. "So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!" (Mt 22,21) Gott ist nicht auf der gleichen Ebene des Kaisers und somit ein Konkurrent unter vielen, die Macht beanspruchen. Gott ist anders und allmächtig, er ist ewig und alles umfassend.

Jesus verweist auf die größere Gerechtigkeit Gottes, die die irdischen Bedürfnisse und Strukturen auf der einen Seite miteinschließt und umfasst, auf der anderen Seite aber auch relativiert und begrenzt: "... Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn nach alldem streben die Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben..." (Mt 6,31ff.)

Um das Reich Gottes zu suchen, muss ich auf den Weg machen, den Jesus lehrt, d.h. im konkreten Fall auch die Geister zu unterscheiden, wie ich mich zu verhalten habe. Und die Kategorien, die uns Jesus bis ans Kreuz vorgelebt hat, sind: Liebe, Gemeinschaft, Leben, Demut, Opferbereitschaft, Hingabe, Dienen und Dienen - im Wissen um die größere Gerechtigkeit Gottes!

So hat er uns und der Welt Heil und Erlösung gebracht!

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.
DIESE WEBSEITE WURDE MIT ERSTELLT