19 Dec

1. Lesung: 2 Sam 7,1-5.8b-12.14a.16; 2. Lesung: Röm 16, 25-27
Evangelium: Lk 1, 26-38

Liebe Schwestern und Brüder,

hehre Gedanken hat König David. Am Zenit seiner Macht macht er sich Gedanken, wie er sich bei Gott bedanken könnte. Es macht ihn unruhig, dass er selbst in einem Palast wohnt, während die Lade Gottes in einem Zelt steht. Zu einer ordentlichen Hofhaltung gehört schließlich auch ein angemessener Kult samt repräsentativem Tempel.

"...Du willst mir ein Haus bauen, damit ich darin wohne?" (2 Sam 7,5)
Klarer kann man die Unmöglichkeit eines solchen Unterfangens nicht benennen. Gott wehrt sich vor der Vereinnahmung zu irgendwelchen repräsentativen Zwecken. Und er möchte schon gar nicht in einen Tempel verbannt werden. Diese Frage hilft König David, zu sehen und zu erkennen, dass es bei so einer Unternehmung nicht um einen persönlichen Vorteil gehen kann. Gott erinnert ihn an alles, was er ihm geschenkt und ermöglicht hat. David muss von sich wegschauen und auf Gottes Weg mit ihm schauen. Er muss die Perspektive Gottes einnehmen: das ist die Voraussetzung. Er muss sehen und sich eingestehen, dass er aus sich selbst heraus nichts ist; dass Gott ihn gerufen und geführt hat.
Und Gott setzt noch eines drauf:
"...Nun verkündet dir der Herr, dass der Herr dir ein Haus bauen wird...(2 Sam 7,11)

Natürlich wird Gott jetzt nicht Ziegel und Mörtel in die Hand nehmen. Er gibt Davids Haus, seinem Geschlecht Bestand und garantiert Zukunft. Diese Verheißung des Propheten Nathan verweist auf die ferne Zukunft, auf den, der aus dem Haus David hervorgehen wird, den Messias. 

Das Haus, das Gott baut, ist ein Haus der Erwählung und der Gnade. Und da liegt die innere Verbindung zum Evangelium. Hier wird diese Verheißung zur endgültigen und unüberbietbaren Erfüllung. Der Messias gibt dem Haus David Bestand bis in die Ewigkeit hinein. Aber nicht nur das:

Gott baut sich ein "Haus" in Maria. Der große Gott, der im Zelt wohnt, baut sich seinen Tempel- nicht aus Stein, sondern im Ja und im Glauben eines Menschen. So tritt er in die Geschichte und in die Zeit herein. 

Gott baut dem Menschen ein Haus und gibt ihm einen Ort der Heimat und Geborgenheit, der ihm ein Haus baut, der sich zum "Tempel des Hl. Geistes" machen lässt. Der Glaube ist diese Behausung/Beheimatung, wo Gott in und bei uns wohnen möchte, wo er uns seine Liebe und seine Gnade schenken kann.

Von Maria lernen wird, dass wir nur Ja sagen müssen zu IHM und dann...

...ja, und dann?


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